3 GESTALTUNG

Im Folgenden wird auf die Gestaltung des Kunstbeitrags auf der Homepage der Universität und dann anschliessend auf die Kunstinstallation im Raum der Bibliothek eingegangen.


3.1 LINK

Der Link zur MAGISCHEN BIBLIOTHEK erscheint als eine Art Strichcode oder Hieroglyphe in goldener Farbe. Goldene Farbe wird gemeinhin mit den Adjektiven wertvoll, bedeutsam oder besonders assoziiert. Auch bei Büchern verweist der Goldschnitt auf den wertvollen und bedeutsamen Inhalt. Ob Strichcode, Hieroglyphe oder Goldschnitt - immer sind es Andeutungen, die auf mehr verweisen. In unserem Fall ist es die poetische Aussagekraft, die sich mit einem Buchtitel verbinden kann.


3.2 MAGISCHE BIBLIOTHEK

Wurde der Link mit den goldenen Versallettern angeklickt, erscheint der in der MAGISCHEN BIBLIOTHEK gefundene Titel in einem neuen Fenster. Wie bei den weissen Handzetteln der alten Zettelkataloge oder auch bei den Suchergebnissen des Online-Katalogs der Universität Konstanz trifft man hier den Titel in Schreibmaschinenschrift (Courier). Je nach Länge der Titel, vergrössert sich das weisse Feld. Die einzelnen, jetzt im Titel verteilten, Buchstaben des eingegebenen Suchbegriffes sind mit goldener Farbe betont. Der Leser erkennt seinen Suchbegriff wieder und durchschaut gleichzeitig das Suchkriterium des Rechners. Am unteren Rand bewegt sich der INFO-Button über ein Schriftband, auf dem die Titel der Arbeit erscheinen.


3.3 INFOFENSTER

Über den INFO-Button gelangt man zum Informationsfenster. Dieses beschreibt kurz den Kunstbeitrag und gibt Hinweise zu den Autoren. Der lilafarbene Hintergrund nimmt die Grundfarbe der Homepage des Konstanzer Ausleih- und Anfragesystems auf. Unter dem Text deuten die waagrechten Balken auf die Kunstinstallation im Raum hin. In einer kurzen Animation wird hier der gefundene Titel der MAGISCHEN BIBLIOTHEK einmal eingespeist. Einerseits wird so der Ablauf des gesamten Kunstbeitrags verdeutlicht, andererseits erlebt man damit im Privaten, was mit allen Titeln in der Öffentlichkeit geschieht.

 

 

Konstanzer-Ausleih- und Anfrage-System

 

 


3.4 TITELLAUF

An der Südwand des neuen Bibliotheksanbaus sind fünf einzeilige LED-Laufschriften angebracht. Sie sind sechs Meter lang. Die Schrift zieht sich gleichmässig über alle Panels. Die Laufschriften werden direkt auf den waagrechten Wandfeldern platziert - hinter die vertikalen Lüftungsrohre geschoben. Damit wird die ehemalige Aussenwand des Jura-Gebäudes benutzt. Eine Aussenwand, die gleichzeitig Innenwand der Bibliothek ist, eignet sich besonders, öffentliche Sichtbarkeit und Innenleben eines Systems zu thematisieren.
Die Leuchtschriften betonen die Horizontale. Die rote Schrift der Titel wird im obersten Stockwerk gegen die Leserichtung hineingeschoben und fliesst gegen den älteren Bibliotheksbau, um dann in der nächst unteren Etage - gleich einer Treppenstufe weiter in die selbe Richtung zu ziehen. Beinahe schon im alten Bibliotheksbau verschwunden, fliesst die Schrift eine Ebene tiefer eine Stufe zurück - immer gegen links - um gleich danach noch einmal zurückzufallen, wie Wasser über Stufen. Erst jetzt kann der Fluss der Schrift in einer Linie wegziehen. Der Buchtitel fliesst über zwei Panels in die Richtung des älteren Baus und verschwindet - erscheint nicht wieder.

Wechselt jemand aus dem alten Bereich der Bibliothek in den neuen Anbau, kommt ihm seitlich die Schrift entgegen. Da diese entgegengesetzte Richtung die Lesegeschwindigkeit erhöht, wird der Besucher den Inhalt der Botschaft kaum wahrnehmen können. Bleibt er hingegen stehen, zieht der Titel an ihm vorbei. Verlässt der Besucher diesen Bibliotheksbereich in der selben Richtung wie die Schrift, kann er ihr folgen - sie verleiht seinen Schritten Kadenz.
Es ist eher unwahrscheinlich, dass man im Raum der Bibliothek auf seinen eigenen Titel trifft, hingegen auf die Buchtitel der anderen Nutzer. Jeder beeinflusst die Bibliothekswand.